The History
The history of the house "zum goldenen Kopf"

Detailed history of construction and ownership
The house “Zum Goldenen Kopf” in Bülach is a historic building with a rich past dating back to the 14th century. Originally built as an inn with tavern rights, it was strategically located at the upper gate of the town, which underlined its importance as a rest stop for travelers.
Ownership and building history
Das Hotel & Restaurant «zum goldenen Kopf» in Bülach ist ein Haus mit einer reichen und bewegten Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Seine Ursprünge liegen in einer Zeit, als die Freiherren von Tengen die dörfliche Vogtei zu einem befestigten Ort ausbauten. In dieser Epoche erhielt das Gasthaus das Tavernenrecht und befand sich in unmittelbarer Nähe des oberen Tores der Stadt. Heute erinnert nur noch die enge Stelle in der Marktgasse vor der Sommergarten-Lounge an dieses Tor, da es selbst längst abgebrochen wurde. Obertor und Herberge zum «Goldenen Kopf» sind schon für die Zeit der Burgunderkriege bezeugt.
Wie viele Gebäude in Bülach blieb auch das Gasthaus «zum goldenen Kopf» nicht von den verheerenden Stadtbränden verschont. Es fiel den drei grossen Feuern von 1386, 1444 und 1506 zum Opfer, wurde jedoch stets wieder aufgebaut, was von der Widerstandsfähigkeit und dem Durchhaltevermögen der damaligen Bewohner zeugt.
Der Name «Kopf» des Gasthauses leitet sich vermutlich von einem alten Hohlmass von 3,66 Litern ab. Im Laufe der Zeit wurde ein goldenes Antlitz als Symbol für den Kopf auf dem reich verzierten Wirtshausschild abgebildet. Mitte des 16. Jahrhunderts erfuhr das Gebäude bauliche Veränderungen; möglicherweise entstand sogar ein Neubau. Es ist belegt, dass der Stand Schaffhausen 1570 seine Wappenscheibe der neuen Gaststube stiftete.
Zwischen 1578 und 1593 finden am "Kopf" verschiedene Umbauten statt.
Das halbrunde, spätgotische Treppentürmchen wird errichtet.
Die strategische Lage des Gasthauses an der Handels- und Pilgerstrasse von Eglisau nach Zürich trug zu seinem florierenden Geschäft bei. Über Generationen hinweg gehörten die Besitzer des Hauses zu den Honoratioren der Stadt und bekleideten Ämter wie das des Stadthauptmanns oder des Spendmeisters.
Im Laufe der Jahrhunderte zog das Gasthaus zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten an. 1797 betrachtete Johann Wolfgang von Goethe bei seiner dritten Reise in den Süden aufmerksam die Wappenscheiben im Gasthaus. Obwohl ihm das Deckengemälde von Christoph Kuhn von Rieden aus dem Jahr 1762 und die schönen Stuckaturen weniger auffielen, wurde der Raum nach seinem Besuch als «Goethe-Stübli» bekannt.
Während dem frühen 17. bis Mitte 18. Jahrhundert sind vier Generationen der einflussreichen Familie Mathys die Besitzer des «Kopf».
Im 17. Jahrhundert wird die Staatsstrasse Zürich-Eglisau ausgebaut. Das bringt der alten Herberge vermehrt durchreisende Gäste.
Um 1838 werden die Tortürme abgerissen.
1852 speiste König Oskar I (1799 – 1859) im «Goldenen Kopf» und genoss die Gastfreundschaft des Hauses. Er war von 1844 bis 1859 König von Schweden und Norwegen.
Auch Gottfried Keller, Dichter und erster Staatsschreiber des Kantons Zürich, kannte das Gasthaus gut und nahm die kleine Stadt Bülach und ihre Menschen als Vorbild für sein Werk «Die Leute von Seldwyla», das 1856 erschien.
Von 1862 bis 1962 war das Gasthaus im Besitz der Familie Huber. 1961 beschloss die Gemeindeversammlung von Bülach den Kauf des Gasthauses, um das Ortsbild möglichst weitgehend zu erhalten. Ein entsprechender Projektkredit war vorbereitet, als das Gebäude in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1962 einem Brand zum Opfer fiel. Noch im selben Jahr beschlossen die Stimmbürger den Wiederaufbau mit grossem Mehr. Vor allem die oberen Stockwerke waren stark in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass nur Teile der Ringmauer und das Treppentürmchen in den Neubau integriert werden konnten. Die Gipsdecke des «Goethe-Stübli» blieb relativ unversehrt und wurde restauriert.
Der Strassenverkehr wird 1971 aus dem Städtchen auf die Ortsumfahrung verlegt. Das Nadelöhr beim ehemaligen Obertor wird entlastet.
Seit 1999 führten Yolanda und Leo Urschinger das Hotel-Restaurant mit Hingabe und prägten dessen Ruf nachhaltig. Nach über 25 Jahren engagierter Führung treten sie im April 2025 in den wohlverdienten Ruhestand.
Ab Mai 2025 übernimmt die Schloss Wülflingen AG den Betrieb des Restaurants und Hotels «zum goldenen Kopf». Das Team plant, die kulinarische Ausrichtung und den herzlichen Service beizubehalten, mit dem Ziel, die Auslastung im Hotelbereich zu steigern.
Das Hotel & Restaurant «zum goldenen Kopf» steht heute unter dem Schutz der schweizerischen Eidgenossenschaft und bleibt ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte von Bülach. Es verbindet Tradition mit Moderne und bietet Gästen aus nah und fern einen Ort der Gastfreundschaft und des Genusses.
Das Hotel verfügt über insgesamt 34 Zimmer und bietet seinen Gästen eine Auswahl an vier Zimmerkategorien, die jeweils Komfort und Stil vereinen.
Suiten: Luxuriöse Zimmer mit zusätzlichem Sitzbereich.
Doppelzimmer Superior: Geräumige Zimmer mit Sitzgelegenheit.
Doppelzimmer Standard: Komfortable Zimmer für zwei Personen.
Einzelzimmer: Gemütliche Zimmer für Alleinreisende.
Die Zimmer wurden im Frühjahr 2019 renoviert, um modernen Standards gerecht zu werden.
Restaurant
Weinstube
Die Weinstube besticht durch ihre warme und einladende Atmosphäre, die sich besonders für kleinere Gesellschaften eignet. Die Einrichtung ist traditionell gehalten, was dem Raum einen rustikalen Charme verleiht.
Erkerstube
Der namensgebende Erker sorgt für eine helle und freundliche Atmosphäre. Die stilvolle Einrichtung kombiniert traditionelle Elemente mit modernem Komfort, was den Raum vielseitig nutzbar macht.
Goethe-Stubee
Die Goethe-Stube auch «Goethe-Stübli», benannt nach dem berühmten Dichter Johann Wolfgang von Goethe, der 1797 das Gasthaus besuchte, ist ein Highlight des Hauses. Die historische Bedeutung des Raumes spiegelt sich in der eleganten Einrichtung wider, die Tradition und Geschichte atmet. In der restaurierten Stube befindet sich das Deckengemälde «Apollo und die Musen» aus dem Jahr 1762 von Stöffi Kuhn.
Grosser Saal
Der Grosse Saal ist mit einer Fläche von 175 m² der größte Veranstaltungsraum im «zum goldenen Kopf». Die flexible Raumgestaltung ermöglicht es, den Saal individuell nach den Bedürfnissen einer Veranstaltung zu gestalten.
Chronological overview of the building and ownership history
14. Jahrhundert | Errichtung des Gasthauses durch die Freiherren von Tengen. |
1386 | Erster grosser Stadtbrand, anschliessender Wiederaufbau |
1444 | Zweiter grosser Stadtbrand, anschliessender Wiederaufbau |
1506 | Dritter grosser Stadtbrand, anschliessenderWiederaufbau |
~1550 | Umfassende bauliche Veränderungen |
1570 | stiftete der Stand Schaffhausen eine Wappenscheibe für die neue Gaststube |
1578 – 1593 | Es finden verschiedene Umbauten statt. Das halbrunde, spätgotische Treppentürmchen wird errichtet. |
16. – 18. Jahrhundert | Im Besitz von vier Generationen der einflussreichen Familie Mathys. |
1762 | Anfertigung des Deckengemäldes durch Christoph «Stöffi» Kuhn von Rieden. |
1792 | Johann Wolfgang von Goethe besichtigt die Wappenscheiben des Gasthauses während seiner dritten Reise in den Süden |
~1838 | Die Tortürme werden abgerissen |
1852 | König Oskar I. von Schweden speist im «Goldenen Kopf». |
1856 | Gottfried Kellers bedeutender Roman «Die Leute von Sedwyla» erscheint |
1862-1962 | Das Gasthaus befindet sich im Besitz der Familie Huber. |
21./22. Juni 1962 | Ein Brand zerstört Teile des Gebäudes. |
1962 | Die Stadt Bülach beschliesst den Wiederaufbau des Gasthauses. Teile wie die Ringmauer und das Treppentürmchen wurden in den Neubau integriert. |
1963 | Wiedereröffnung nach dem Wiederaufbau |
1971 | Der Strassenverkehr wird aus dem Städtchen auf die Ortsumfahrung verlegt. Das Nadelöhr beim ehemaligen Obertor wird entlastet. |
1999 | Yolanda und Leo Urschinger führen das traditionsreiche Haus erfolgreich bis Mai 2025 |
2025 | Die Schloss Wülflingen AG übernimmt den Betrieb des Restaurants und Hotels «zum goldenen Kopf» |